Freitag, 4. März 2011

Hochzeit und Schneesturm

Ich bin jetzt auch neues Mitglied im Club der Ehemänner. Joanna und ich haben standesamtlich in der City Hall Chicago geheiratet. Bevor man hier heiratet, muss man erst zusammen beim County Clerk's office die Lizenz zum Heiraten kaufen. Ab dem nächsten Tag darf man dann ohne zuvor einen Termin vereinbart zu haben zur eigentlichen Zeremonie erscheinen. Es gilt das Prinzip "wer zuerst kommt, malt zuerst". Da es bei uns ein Samstag war, sind wir zusammen mit Joannas Bruder Artur sehr früh dort erschienen; sogar so früh, dass die Türen noch geschlossen waren und wir mit einer anderen zahlreich versammelten Hochzeitsgesellschaft darauf warteten, dass diese geöffnet wurden. Die Temperaturen hätten dafür höher sein können ;)

Für weitere 10 $ wird man dann vor den Richter geführt, der die Trauung vollzieht, bevor man das eigentliche "Ehe-Zertifikat" bekommt. Unsere schwarze Richterin mit wilder Frisur handelte die ganze Prozedur so schnell ab, dass ich beinahe nicht mitbekam, wann ich ja zu sagen hatte. Klar war ich dazu noch aufgeregt. Aber ich habe es dann doch noch geschafft, genauso wie Joanna. den Abend haben wir dann in dem Restaurant bzw. der Bar verbracht, in der wir uns ursprünglich kennengelernt hatten. Mit ein bisschen Verspätung werden wir Morgen unsere Hochzeitsreise Teil 1 beginnen: Ein Rundtrip von Phoenix über Las Vegas zum Grand Canyon und Monument Valley. Ein Teil 2 wird auch noch folgen, dann allerdings nach Europa.

Hier noch ein paar Bilder von der Hochzeit:










Neben diesem aufregenden Ereignis gab es im Februar gab es noch ein weiteres ganz anderer Art: Wir waren live Zeugen eines Blizzards oder Schneesturms. Schon Tage zuvor haben die Medien davor gewarnt und die Leute haben mit Hamsterkäufen die Geschäfte leergeräumt. Auch hatte man auf den Strassen bereits den Eindruck, dass sich etwas grösseres anbahnt. Die Pfützen am Strassenrand kamen mir besonders düster vor und der Himmel drohte auch Unheilsames. Dann war es endlich so weit, der Wind nahm an Fahrt auf und es schneite immer wilder. Es kam so weit, dass bei uns im Gebäude wie auch in der Nachbarschaft der Strom ausfiel. Das doofste daran ist, dass dann die Heizung auch nicht mehr funktioniert. Da man uns nicht sagen konnte, bis wann das Problem behoben ist, haben wir Asyl bei Freunden in einem anderen Stadtteil beantragt, bei denen das Gebäude noch voll funktionsfähig war.

Dort sind wir dann auch gleich die nächsten beiden Nächte geblieben. In Ihrer Wohnung hat man einen beeindruckenden Ausblick auf den Millenium Park und auch auf den Lake Michigan, wo wir mittdenrin in diesem Naturspektakel waren, nicht nur dabei. Auch spürte man, wie sich das Gebäude bewegte, was bei einem Hochhaus schon sehr beeindruckend sein kann. Das Highlight war dann, dass es auch noch zu donnern und zu blitzen anfing. Am nächsten Morgen blieben die meisten Geschäfte geschlossen, obwohl Werktag und die Stadt wirkte beinahe wie ausgestorben. Da der Schnee so hoch lag, kam der Verkehr nahezu vollständig zum erliegen und man musste auch auf einigen Strassen eingeschneite Autos bergen. Auf der einen Seite ja schön, wenn alles so weiss erscheint, aber nicht gerade förderlich, wenn man z.B. einkaufen gehen möchte. Mittlerweile ist der Schnee zwar wieder weg, das miese Wetter aber geblieben.  Ich kann den Frühling nicht erwarten.

1 Kommentar:

  1. Herzliche Glückwünsche zur Hochzeit - wouh - uns hat es ja fast von den Socken geweht, als Holger uns das heute erzählt hat.

    Liebe Grüsse und alles Gute Euch beiden aus Zürich,
    Franziska

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