Am nächsten Morgen ging es gleich weiter nach Las Vegas. Schon die Fahrt dorthin durch die Wüste geizt nicht mit Reizen, so dass die vier Stunden Fahrtzeit beinahe wie im Fluge vergingen. Und dann ist dort mitten im Niemandsland das El Dorado des Glücksspiels und überschwenglicher Bühnenshows, eben Las Vegas. Unser Zimmer hatten wir im Hard Rock Hotel. Hotel als Bezeichnung ist wahrscheinlich eher ein wenig untertrieben, denn wie so ziemlich alle anderen Hotels dort hat es eher die Dimension eines Dorfes bzw. einer Kleinstadt, je nach Hotelkategorie. Bei uns fand man neben den übliche Spielertischen auch Tattoo-Studios, diverse Restaurants und Klamottengeschäfte sowie eine Poolanlage, in der wir uns beinahe verlaufen hätten. Was neu für uns war, waren die Sicherheitsvorkehrungen in der Minibar. Jedes Getränk ist mit einem Sensor versehen, so dass automatisch die Kreditkarte belastet wird, sobald man es nur berührt. Wir behielten die ganze Zeit über einen Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter zu diesem unheimlichen Alkoholdepot.
Abends besuchten wir dann die Zumanity Show des Cirque de Soleil. Sie wird als besonders sinnlich beschrieben, vor allem weil die Artisten viel Haut zeigen. Wir waren uns einig, dass das nicht unbedingt nötig ist, da die artistischen Darbietungen beeindruckend genug sind und nackte Menschen eher davon unnötig ablenken als zu betonen. Zurück im Hard Rock Hotel machten wir uns dann auch gleich mal ran ans Glückspiel: Joanna an den einarmigen Banditen und ich an den Pokertisch. Es ging ziemlich schnell und ehe ich richtig schauen konnte waren 200 Dollar bei mir weg, obwohl meine Karten einigermassen vielversprechend aussahen. Aber so kann's eben gehen. Bei Joanna lief es besser. Sie kam in den Genuss, sich einen Gewinnschein auszahlen zu lassen. Voller Stolz auf diesen Teilerfolg stürzten wir uns in unser Nachtdomizil.
Am nächsten Tag fuhren wir den Strip einmal rauf und einmal runter, damit wir die ganze Kasinopracht einmal zusammenhängend gesehen hatten. Dann machten wir uns zu Fuss auf den Weg und stoppten zuerst mal beim Bellagio, das in einem künstlichen See regelmässige Wassershows veranstaltet zu "Time to Say Goodbye". Und das obwohl wir noch gar nicht vorhatten die Stadt zu verlassen ;) Und dann machten wir uns auf in den Caesars Palace. Auch hier beschreibt der Name nicht ausreichend das architektonische Meisterwerk, denn man hat nicht nur versucht, den Cäsar-Palast nachzubauen, sondern gleich das komplette antike Rom ;) Alleine der Poolbereich zeigte eine Pracht wie man sie möglicherweise nirgends auf der Welt ein zweites Mal findet. Wir waren nur etwa drei Stunden dort, hätten aber sicher auch in drei Tagen nicht alles gesehen, was man sich dort anschauen kann. Joanna versuchte sich abends nochmals mit Ihren bisherigen Gewinnen am Roulette-Tisch und verdoppelte dort in nur 10 Sekunden Ihren Gewinn. Mit dem gönnte sie sich dann auch gleich einen schicken Gürtel aus einem der Hotelgeschäfte, auf den sie nun sehr Stolz ist.
Nach 2 beeindruckenden Tagen in diesem speziellen "Auswuchs der Zivilisation" stand für den Rest der Reise eher Natur auf dem Programm. Am nächsten Tag fuhren wir in aller Herrgottsfrühe zum Grand Canyon. Auch hier bei der Anfahrt wieder ein landschaftlicher Leckerbissen nach dem anderen. Dort angekommen machten wir uns gleich auf zum Abstieg in den Canyon. Der Pfad selber ist zehn Kilometer lang und der Höhenunterschied beträgt auch noch einen schlappen Kilometer, bis die einzige Ranch im Canyon auf einen wartet. Ein Teil des Weges war noch ein bisschen vereist, weshalb wir gut daran taten, Spikes unter unsere Schuhe zu binden. Eigentlich sollte man denken, dass der Weg bergab eher einfach wäre. Aber denkste: Wir waren fertig wie die Schnitzel als wir ankamen und unsere Waden waren wie Betonsockel.
Das beeindruckende an der Ranch ist, dass eigentlich alles daran und darin von Eseln herunter transportiert wurde. Dafür kommen nur die besten Esel der USA in Frage und es gibt dafür sogar so etwas wie einen Ausscheidungswettbewerb. Vor dem Abendessen erzählte ein Ranger uns Besuchern bei Lagerfeueratmosphäre, wie der Grand Canyon entstanden ist. Schuld daran ist der Colorado River. Eigentlich ein beinahe unscheinbarer Fluss, der nicht einmal in den Top-Hundert aller Flüsse auf der Welt ist, nutzt den Schwung, den er in den Bergen Utahs bekommt und ungebremst durch die Wüste in das Massiv reinschiesst. Und das wirkt dann wie Schmirgelpapier den Canyon formt. Kann man sich fast nicht vorstellen, wenn man heute den kleinen Rinnsal durch den Canyon fliessen sieht. Nach den Ausführungen und einem leckeren Rindfleischeintopf sind wir sehr müde in unsere nach Geschlechtern getrennten Massenunterkünfte geschlichen. Wieso dort immer die meisten Schnarcher anzutreffen sind, bleibt uns ein Rätsel.
Der Haken daran, wenn man am ersten Tag in den Canyon hinunter "hikt" ist, dass man am nächsten Tag wieder hoch muss. Und uns erwartete ein Aufstieg, der mehr als 15 Kilometer mass. Seltsamerweise ging es am bis zur Hälfte erstaunlich gut trotz Muskelkater. In der Pause auf der Mittelstation hatte ich das Vergnügen ein freilaufended Eichhörnchen mit einem Bagel zu füttern. Irgendwie habe ich an den kleinen Viechern einen Naren gefressen. Es tat auch keinen Abbruch daran, als mir der kleine Nager meinen bereits angebissenen Apfel klaute und hoppelnd die Flucht verliess. Ein bisschen undankbar war er schon ;) Die zweite Hälfte der Besteigung war dann eher mühsam und wir schleppten uns dementsprechend schwerfällig die letzten Kilometer. Schliesslich am Hotel angekommen erschien uns das wie eine Oase in der tiefsten Wüste.
Wer uns die nächsten Tage gesehen hat dachte bestimmt, wir bewegen uns in Zeitlupe. Zum Glück war das Programm nicht mehr so anstrengend, dafür aber nicht weniger beeindruckend. Es stand unter anderem das Monument Valley auf dem Programm. Ein Tal voller Felsformationen, die aussehen wie von einem Riesen in die Landschaft geklatscht. Bei Sonnenuntergang und -aufgang scheinen sie orangefarben und beeindrucken gleich doppelt. Die Gegend ist immer noch im Indianerbesitz. Da ich als Kind schon lieber Indianer als Cowboy gespielt habe, wollte ich die immer mal live sehen. Und es scheint ihnen gut zu gehen und sie pflegen weiterhin ihre Kultur, wie sie auch schon vor Jahrhunderten war. Unser kleiner Hyundai Mietwagen musste schon einiges mitmachen, als wir auf der ungeteerten "Hauptstrasse" mit rot-sandigem Untergrund ein runde durch den Park drehten, von einem Highlight zum nächsten. Manche Felsformationen stehen so schräg in der Landschaft, dass wahrscheinlich auch Physiker Probleme haben zu erklären, wieso die nicht umkippen.
Die letzten beiden Highlights auf unserer kleinen Rundreise waren Sedona, das auch von roten Bergen umzingelt ist und eine Geisterstadt dort in der Nähe, die früher mal eine Kohlmiene war. Auf den ersten Blick sieht der Ort eigentlich eher wie ein Schrottplatz aus, wobei wer weiss was die völlig vom Rost angefressenen Autoleichen, in denen sich auch Klapperschlangen tummeln. Auch durften wir dort Bekanntschaft eines Goldgräbers machen, der immer noch sein Geld damit verdient. Die Häuser auf dem gelände sahen aus wie in dem Film "Psycho" und ich wäre nicht einmal mit Leibwächtern dort hereinspaziert.
Hier die Reise in Bildern
Das beeindruckende an der Ranch ist, dass eigentlich alles daran und darin von Eseln herunter transportiert wurde. Dafür kommen nur die besten Esel der USA in Frage und es gibt dafür sogar so etwas wie einen Ausscheidungswettbewerb. Vor dem Abendessen erzählte ein Ranger uns Besuchern bei Lagerfeueratmosphäre, wie der Grand Canyon entstanden ist. Schuld daran ist der Colorado River. Eigentlich ein beinahe unscheinbarer Fluss, der nicht einmal in den Top-Hundert aller Flüsse auf der Welt ist, nutzt den Schwung, den er in den Bergen Utahs bekommt und ungebremst durch die Wüste in das Massiv reinschiesst. Und das wirkt dann wie Schmirgelpapier den Canyon formt. Kann man sich fast nicht vorstellen, wenn man heute den kleinen Rinnsal durch den Canyon fliessen sieht. Nach den Ausführungen und einem leckeren Rindfleischeintopf sind wir sehr müde in unsere nach Geschlechtern getrennten Massenunterkünfte geschlichen. Wieso dort immer die meisten Schnarcher anzutreffen sind, bleibt uns ein Rätsel.
Der Haken daran, wenn man am ersten Tag in den Canyon hinunter "hikt" ist, dass man am nächsten Tag wieder hoch muss. Und uns erwartete ein Aufstieg, der mehr als 15 Kilometer mass. Seltsamerweise ging es am bis zur Hälfte erstaunlich gut trotz Muskelkater. In der Pause auf der Mittelstation hatte ich das Vergnügen ein freilaufended Eichhörnchen mit einem Bagel zu füttern. Irgendwie habe ich an den kleinen Viechern einen Naren gefressen. Es tat auch keinen Abbruch daran, als mir der kleine Nager meinen bereits angebissenen Apfel klaute und hoppelnd die Flucht verliess. Ein bisschen undankbar war er schon ;) Die zweite Hälfte der Besteigung war dann eher mühsam und wir schleppten uns dementsprechend schwerfällig die letzten Kilometer. Schliesslich am Hotel angekommen erschien uns das wie eine Oase in der tiefsten Wüste.
Wer uns die nächsten Tage gesehen hat dachte bestimmt, wir bewegen uns in Zeitlupe. Zum Glück war das Programm nicht mehr so anstrengend, dafür aber nicht weniger beeindruckend. Es stand unter anderem das Monument Valley auf dem Programm. Ein Tal voller Felsformationen, die aussehen wie von einem Riesen in die Landschaft geklatscht. Bei Sonnenuntergang und -aufgang scheinen sie orangefarben und beeindrucken gleich doppelt. Die Gegend ist immer noch im Indianerbesitz. Da ich als Kind schon lieber Indianer als Cowboy gespielt habe, wollte ich die immer mal live sehen. Und es scheint ihnen gut zu gehen und sie pflegen weiterhin ihre Kultur, wie sie auch schon vor Jahrhunderten war. Unser kleiner Hyundai Mietwagen musste schon einiges mitmachen, als wir auf der ungeteerten "Hauptstrasse" mit rot-sandigem Untergrund ein runde durch den Park drehten, von einem Highlight zum nächsten. Manche Felsformationen stehen so schräg in der Landschaft, dass wahrscheinlich auch Physiker Probleme haben zu erklären, wieso die nicht umkippen.
Die letzten beiden Highlights auf unserer kleinen Rundreise waren Sedona, das auch von roten Bergen umzingelt ist und eine Geisterstadt dort in der Nähe, die früher mal eine Kohlmiene war. Auf den ersten Blick sieht der Ort eigentlich eher wie ein Schrottplatz aus, wobei wer weiss was die völlig vom Rost angefressenen Autoleichen, in denen sich auch Klapperschlangen tummeln. Auch durften wir dort Bekanntschaft eines Goldgräbers machen, der immer noch sein Geld damit verdient. Die Häuser auf dem gelände sahen aus wie in dem Film "Psycho" und ich wäre nicht einmal mit Leibwächtern dort hereinspaziert.
Hier die Reise in Bildern