Sonntag, 28. November 2010

Thanksgiving

Wie in den USA so üblich, haben wir uns für einige Newsletter eingetragen, die einem jeden Tag die tollsten Angebote schicken. Darüber sind wir auch zu dem Bikram Yoga Gutschein gelangt, bei dem wir 20 Stunden für 40 Dollar bekommen haben. Als Fast-Schwabe kann man da nicht nein sagen ;) Am vorletzten Sonntag machten wir uns dann auf den Weg zur ersten Stunde. Obwohl nur 3 von insgesamt nahezu 100 Vierteln in Chicago entfernt, dauerte die Busfahrt dorthin beinahe ein halbe Stunde. Dort angekommen mussten wir auch erstmal unsere Schuhe ausziehen. Da das alle Teilnehmer und auch die Kursleiter machen müssen, schafft das Ganze ein Aroma, das doch eher gewöhnungsbedürftig ist. Umgezogen und einigermassen motiviert tauschten wir uns noch vor dem Beginn der Einheit mit anderen erfahreneren Teilnehmern  aus. Vor allem die Aussage einer Frau "Yoga sei doch so entspannend", blieb mir irgendwie im Ohr hängen. Beim Betreten des Yogaraums meinte ich zuerst, die Heizung wäre defekt oder viel zu heiss eingestellt. Ich schwitzte bereits enorm vor meiner ersten Anstrengung. Es stellte sich aber auch bald heraus, dass das dazu gehört und so kamen dann auch viele der männlichen Teilnehmer nur leicht bekleidet mit Unter- oder Badehose zur Übung. Bei der einzigen Frau, die auch nur leicht bekleidet war mit Hot-pants und Bikini-Oberteil, wünschte ich mir Minustemperaturen, damit sie genötigt wäre, ihre Körperfülle zu bedecken. Dann fing die Stunde an und bedingt durch die subtropischen Temperaturen und die herausfordernden Übungen schwitzten wir wie die Irren. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals so ausserhalb der Sauna so geschwitzt hätte, ausgenommen beim Hallenfussball im Sommer. Bikram Yoga muss übersetzt so etwas bedeuten wie: Extrem-Dehnübungen bei extremen klimatischen Verhältnissen. Mir kamen wieder die Worte der anderen Teilnehmerin vor Beginn der Stunde in den Sinn und ich fragte mich, ob sie nun heimlich hin sich hereinschmunzelte, weil sie in uns falsche Vorstellungen von der ganzen Veranstaltung erweckte. Entspannung bedeutet für mich etwas anderes ;) Dennoch freuen wir uns auf die nächsten 19 schweisstreibenden Yoga-Stunden.

Letzte Woche standen auch mal wieder ein paar kulturelle Lekerbissen auf dem Programm. Montags  kommt man hier immer umsonst ins Museum und ich nutzte dies eiskalt aus und ging ins Chicago History Museum, das bei uns gleich um die Ecke liegt. Ich muss mir noch überlegen, welches Museum nächsten Montag dran ist ;) In der Oper haben wir den Mittsommernachtstraum von Shakespeare gesehen.  Nicht überraschend drückten wir das Durchschnittsalter doch erheblich. Auch musste ich feststellen, dass es um einiges einfacher ist, dem Stück zu folgen, wenn man die Geschichte zuvor gelesen hat. Das werde ich sicher beim nächsten Opernbesuch berücksichtigen. Unser  Highlight diese Woche aber war das Musical "Billy Elliot". Eine richtig tolle Aufführung, auch wenn ich es das ganze Stück über nicht so richtig wahr haben wollte, dass ein irischer Junge lieber Balletttänzer werden möchte anstelle Fussballspieler ...

Am Donnerstag war Thanksgiving, das traditionelle nordamerikanische Truthahn-Zubereitungsfest. Und wie es sich für den Anlass gehörte, machten wir uns daran, einen solchen Vogel zubereiten. Hier die Entstehungsgeschichte dazu in Bildern:

Frisch vom Supermarkt ... 











Ready to rumble ...











Mit Würze ...











Letztes Nickerchen ...











Mit Füllung ...











Ab in den Ofen ...











Am Sonne tanken...











Am Brutzeln ...











Bereit zum Verzehr ...











Letzte Vorbereitungen ...











Der stolze Koch ...











Der letzte Rest vom Schützenfest!

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