Sonntag, 21. November 2010



Ein paar interessante Statistiken aus Chicago: Am 11. November wurde im REDEYE (eine kostenlose Tageszeitung hier, so wie die 20 Minuten bei uns) der "Homicide Tracker" veröffentlicht, einer Art Übersicht der Morde, die in diesem Monat in der Stadt veröffentlicht wurden. Obwohl erst knapp ein Drittel des Monats vorbei war, wurden schon 8 Morde begangen, zumeist Erschiessungen. Die genauen Tatorte wurden sogar auch noch auf der Stadtkarte angezeigt, die zum Glück nur im Süden und Westen der Stadt vorkamen, wo wir uns so gut wie nie aufhalten. Weniger beruhigend kommt da die Meldung daher, dass in Illinois die Waffengesetze gelockert wurden. Manchmal will einer die Amis verstehen.


Chicago hat nach dem in dieser Woche veröffentlichten Michelin Führer zwei 3-Sterne-Restaurants und somit beinahe 2% aller Restaurants dieser Güteklasse weltweit. Sie liegen geografisch nicht weit weg von unserer Unterbringung, von unserem Budget wahrscheinlich eher etwas weiter. Überrascht hat mich dann doch, dass die Namensähnlichkeit des Führers zum Reifenhersteller nicht zufällig ist. Michelin hat diesen Führer im letzten Jahrtausend (hört sich - finde ich - sehr dramatisch an, obwohl erst ein paar Jährchen zurückliegend) herausgebracht, um die Autofahrer mehr zum Reisen zu bewegen. Das ist sicherlich gelungen, auch wenn der Führer sicherlich nicht der einzige Grund dafür war. Und wahrscheinlich waren die Vehikel damals genauso teuer wie ein Dinner heutzutage in einem der gelisteten Restaurants.


Letzte Woche war ich mit Joanna und zwei Freundinnen im Restaurant Mercadito. Des Essens wegen würde ich es eigentlich nicht erwähnen, da die meisten Tacos Mühe hatten, auf einer Scala von 1 bis 10 die 5er-Schwelle zu übersteigen. Dafür wussten aber zum Einen das Ambiente, mehr aber noch das etwas besondere Event in der Kellerbar zu überzeugen. Dort spielte nämlich eine recht hübsche Violinspielerin, während ein DJ seine Bassklänge geschickt dazu untermischen konnte. Das ist das schöne an einer Grossstadt wie Chicago, in der sich aufgrund Konkurrenzdruck die Läden solch netten Besonderheiten einfallen lassen müssen.

Einkaufen bei Cosco - einem Grosshandel, bei dem scheinbar auch jeder Nicht-Händler einkaufen darf. Die Einkaufswägen dort würden bei uns als kleine KFZ's durchgehen, Smart Kategorie. Wenn mich nicht alles täuscht, benötigt man zum Navigieren offiziell einen Führerschein. Es bietet sich an, mit leerem Magen zu Cosco zu gehen, da es an jedem 2. Gang Essensproben gibt. Von Dim Sum's mit Shrimp Füllung über Mini-Pizzas zu Crackers mit nach nichts schmeckender Paste drauf gibt es ein reichliches Angebot. Wenn man sich da durcharbeitet, dann vergisst man nahezu das einkaufen nebenher. Sonst findet man alles im Sortiment, sogar Medikamente und Musikinstrumente. Ich hatte mal kurzzeitig darüber nachgedacht, mir ein Schlagzeug zu kaufen.


Wir haben einen Raumbefeuchter für die trockenen Winternächte ausprobiert. "Plumkacz" ist sein Name und hat die Form eines überdimensionalen Frosches, der regelmässig mit Wasser aufgefüllt werden muss. Der Name kann auch nicht übersetzt werden, sondern soll nur das Geräusch in Worte fassen, dass er nachts macht, wenn das Wasser aus seinem Kopf in andere Körperteile geleitet wird. Wenn das Licht ausgeschaltet wird, steigt der Wasserdampf dann aus seinen Augen. Das sorgte natürlich am Anfang für Belustigung bei uns, mittlerweile lassen wir "Plumkacz" einfach die ganze Nacht vor sich hindampfen.


Hier ein Bild von Plumkacz:



Da ja Plumkacz nicht unbedingt der Photogenste ist, hier noch ein paar andere Eindrücke von Chicago. Zum Beispiel ein Eichhörnchen vor unserem Haus beim Brunchen ...


Unsere Nachbarschaft ...




































Spuren einer Legende ... 




Beim Autos verchecken ...

Unglaubliche Angebote im Outlet Store ...

Chicago mal aus einer anderen Perspektive ... 


Schmortöpfchen (nur für Insider) ... 




Die Violinistin ...

Die süsseste Zuschauerin ... 


Interessantes  Bier ...


Nachts bei den Maiskolben ...



















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